Schadstoffe in alten Badezimmern

Welche Gefahren lauern und wie du umweltbewusste Materialien nutzt

Von: Cindy

6 Minuten Lesezeit

| zuletzt aktualisiert am 4. Oktober 2023

Schadstoffe im Badezimmer: Untersuchung und alternative Materialien

Das Badezimmer ist einer der intimsten Orte im Haus und steht oft für Hygiene, Gesundheit und Entspannung. Doch das war bis vor nicht allzu langer Zeit nicht der Standard. Badezimmer, die bereits ein gewisses Alter haben, können teilweise mit gefährlichen Schadstoffen verbaut worden sein. Früher wurden viele Materialien im Badezimmer verwendet, die heute als schädlich für die Umwelt und die Gesundheit angesehen werden. In diesem Artikel werden wir untersuchen, mit welchen Schadstoffen dein Badezimmer verbaut sein könnte und alternative Materialien vorstellen, die heute beim Sanieren deines Badezimmers verwendet werden können.

Die Gefahren von Asbest und sein Verbot in Bauanwendungen

Fasermaterial, das aufgrund seiner feuerhemmenden Eigenschaften in vielen Bauanwendungen Verwendung fand. In den 1950er Jahren wurde es zunehmend eingesetzt, als der Bedarf an feuerfesten Materialien stieg. Es wurde in Fliesenkleber, Spachtelmasse, Wärmedämmung und sogar in Badewannen und Waschbecken verwendet. In den 1970er Jahren wurde jedoch festgestellt, dass Asbest ein krebserregendes Material ist und ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen kann, wenn es eingeatmet wird. Seitdem wurde die Verwendung von Asbest in Bauanwendungen verboten und es wurden Alternativen gefunden.

Wenn dein Badezimmer bis in die 60er oder noch weiter zurückreicht, besteht eine Chance, dass Asbest im Fliesenkleber, der Spachtelmasse, der Rohrisolierung oder in anderen Materialien verwendet wurde. Wenn du vermutest, dass dein Badezimmer Asbest enthält, solltest du einen Fachmann hinzuziehen, um das Material auf Asbest zu testen und gegebenenfalls zu entfernen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Entfernung von Asbest nur von speziell geschulten und lizenzierten Fachleuten durchgeführt werden sollte, da das Entfernen von Asbest eine hohe Gefahr darstellt, wenn es nicht ordnungsgemäß durchgeführt wird.

Blei in Wasserleitungen: Gesundheitsrisiken und Überprüfungsmöglichkeiten

Blei ist kein direktes Problem des Badezimmers, liegt aber dennoch sehr nah dran. Denn ältere Wasserleitungen oder Armaturen in Badezimmern können noch aus Blei bestehen und somit das Trinkwasser, z.B. beim Zähneputzen, kontaminieren. Besonders Kinder können durch Blei in ihrem Trinkwasser gefährdet sein, da es ihre neurologische Entwicklung beeinträchtigen kann.

Du kannst übrigens auch selbst überprüfen, ob deine Leitungen aus Blei bestehen, indem du die sichtbaren Leitungen inspizierst. Bleirohre sind oft dicker als moderne Rohre, haben einen bläulichen Schimmer und lassen sich leicht mit einem Messer einschneiden. Wenn du dir unsicher bist, kannst du auch einen Fachmann aus der Sanitär- und Heizungsbranche hinzuziehen. Alternativ kannst du auch eine Laboranalyse von deinem Wasser durchführen lassen, um es auf Bleikontamination zu testen.

Reduzierung der Formaldehydkonzentration im Badezimmer

Formaldehyd ist ein farbloser, gasförmiger Schadstoff, der bei Raumtemperatur und niedriger Luftfeuchtigkeit aus vielen Baumaterialien und Einrichtungsgegenständen entweichen kann. Er kann in einigen Holzprodukten wie Faser-, Furnier- und Spanplatten sowie in Klebstoffen, Dichtungsmitteln, Farben und Bodenbelägen enthalten sein, die im Badezimmer verbaut wurden. Eine erhöhte Formaldehydkonzentration in der Luft kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, wie z.B. Augen-, Nasen- und Rachenreizungen, Kopfschmerzen und Atembeschwerden. Die Konzentration in der Luft darf nicht mehr als 124 Mikrogramm pro Kubikmeter betragen. Personen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen sind besonders empfindlich gegenüber Formaldehyd.

Um die Formaldehydkonzentration im Badezimmer zu reduzieren, solltest du sicherstellen, dass du nur Materialien mit niedrigem Formaldehyd-Ausstoß verwendest. Ein anderer guter Tipp ist, das Badezimmer regelmäßig zu lüften, um die Luftzirkulation zu erhöhen und überschüssige Feuchtigkeit zu reduzieren. Findest du tatsächlich Quellen von Formaldehyd im Badezimmer, solltest du sie versiegeln, um die Freisetzung des Schadstoffes zu reduzieren.

Effektive Maßnahmen zur Schimmelprävention im Badezimmer

Schimmel im Badezimmer kann ein großes Problem darstellen, da es sich um einen gesundheitsschädlichen Pilz handelt. Er kann sich aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit in den Fugen von Fliesen, an Wänden und Decken sowie in den Ecken und Spalten von Badewannen und Duschen bilden. Schimmel kann verschiedene gesundheitliche Auswirkungen haben, wie Atemwegserkrankungen, Allergien und Hautreizungen. Um Schimmel im Badezimmer zu vermeiden, ist es wichtig, dass du gut lüftest. Nach dem Duschen oder Baden solltest du das Fenster für mindestens 15 Minuten groß öffnen, um Feuchtigkeit abzuführen.

Eine weitere Möglichkeit, Schimmel zu vermeiden, ist die Verwendung von wasserabweisenden Materialien im Badezimmer, wie Fliesen oder spezielle Tapeten. Auch das Vermeiden von stehendem Wasser und das Entfernen von feuchten Handtüchern oder Badematten kann helfen, das Wachstum von Schimmel zu verhindern. Sollte sich dennoch Schimmel bei dir im Badezimmer bilden, ist es wichtig, ihn schnellstmöglich zu entfernen. Hierbei sollte auf geeignete Schutzkleidung und Reinigungsmittel geachtet werden, um die Gesundheit nicht zu gefährden.

Ökologische Materialien? Natürlich im Badezimmer

Heute gibt es viele Materialien, die eine sichere und umweltbewusste Wahl für das Badezimmer darstellen. Zum Beispiel werden Polyethylenrohre, Metallverbundrohre und Edelstahlrohre verwendet, um eine langlebige und sichere Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. Andere sichere und umweltbewusste Materialien, die im Badezimmer verwendet werden können, sind Natursteinfliesen, Zementfliesen, Bambus, Kork und sogar recycelte Materialien wie Flaschenglas.

Natürliche Materialien wie Natursteinfliesen und Zementfliesen sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch langlebig und einfach zu reinigen. Das Tolle daran ist, dass sie eine Vielzahl von Designoptionen darstellen und den Stil des Badezimmers aufpeppen. Bambus ist eine weitere umweltfreundliche Option, die schnell nachwächst und eine gute Alternative zu beispielsweise Holz ist. Auch Kork ist ein nachhaltiges Material, das aus der Rinde des Korkeichenbaums gewonnen wird und eine hervorragende Wahl für Bodenbeläge ist. Recycelte Materialien wie Flaschenglas können eine stilvolle Dekoration und gleichzeitig eine umweltbewusste Option sein.

Strom und Wasser sparen ist gut für die Umwelt

Die Auswahl von umweltfreundlichen Badezimmerarmaturen und Accessoires ist groß. Zum Beispiel können Wasserhähne mit einem niedrigeren Durchfluss helfen, Wasser zu sparen und den Wasserverbrauch zu reduzieren. Es gibt auch unzählige Duschköpfe mit niedrigem Durchfluss, die den Wasserverbrauch reduzieren, ohne dass dein Duscherlebnis beeinträchtigt wird. Umweltfreundliche Handtuchhalter und Toilettenpapierhalter aus recycelten Materialien sind ebenfalls Teil der umweltbewussten Badezimmer-Revolution.

Die Installation von LED-Beleuchtung in deiner Badezimmerumgebung reduziert deinen Stromverbrauch und schafft gleichzeitig eine helle und ansprechende Atmosphäre. Es ist auch möglich, energieeffiziente Heizungssysteme im Badezimmer zu installieren, um den Energieverbrauch zu reduzieren und die Wärme im Raum zu halten.