
Das nachhaltige Badezimmer
Inhalt
- Was für eine Nachhaltige Planung wichtig ist
- Wie du nachhaltig auch noch Geld sparst
- Welche Sanitärlösungen Nachhaltigkeit unterstützen
9 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer: Von der Planung bis zum Design
Ob Neubau oder Badsanierung: Nachhaltigkeit lässt sich auch bei der Gestaltung des Badezimmers umsetzen – ohne auf Wellness-Feeling und Design verzichten zu müssen. Tipps für die Planung, Renovierung und Einrichtung eines umweltfreundlichen Badezimmers.
Nachhaltigkeit ist längst viel mehr als nur ein Trend und macht vor unserer Badezimmertür keinen Halt. Natürlich können wir allein durch unser Verhalten bereits viel für die Umwelt tun, beispielsweise indem wir seltener Baden und kürzer Duschen. Doch auch die Hersteller und Badausstatter entwickeln viele innovative und nachhaltige Ideen, um Energie zu sparen und Wasserverbrauch und Co2-Ausstoß zu reduzieren. Egal, ob du nur Kleinigkeiten verändern oder das Bad komplett neu bauen möchtest – Wir zeigen dir, wie du dein Badezimmer ressourcenschonend und umweltfreundlich gestalten kannst.

Nachhaltigkeit im Bad beginnt bei der Planung
Natürlich klingt eine große, luxuriöse Bade-Oase erstmal verlockend. Doch im Sinne der Nachhaltigkeit gilt auch für das Badezimmer das Motto: Weniger ist mehr. Je geringer die Grundfläche des Raumes, desto weniger Ressourcen benötigen wir für den Neubau, die Sanierung und die Gestaltung des Bades. Vor allem mit Blick auf die spätere Badezimmernutzung ist ein kleinerer Raum durch einen geringeren Energieverbrauch beim Heizen und Beleuchten wesentlich umweltfreundlicher.
Natürliche Lichtquellen und energiesparende Badbeleuchtung
In der Bau- oder Sanierungsphase lohnt es sich gleich mehrfach, mindestens ein Fenster einzuplanen: Natürliches Licht im Badezimmer hebt nicht nur die Stimmung, es ist vor allem kostenlos und ökologisch. Ein ausreichend großes Fenster spart die Energie der ständigen künstlichen Beleuchtung und Belüftung. Handelt es sich um ein innenliegendes Bad, kann man das Tageslicht angrenzender Räume nutzen, beispielsweise durch eine Zimmertür mit Glasfenster. Für die Badbeleuchtung sind LED-Lampen die energiesparendste Lösung. LEDs verbrauchen im Vergleich zur Glühbirne nur einen Bruchteil des Stroms und sind längst in gemütlich-warmen Lichtfarben erhältlich.
Wärmedämmung auch im Bad
Der größte Energiefresser und CO2-Verursacher in Privathaushalten ist die Heizung. Deswegen sind energetische Sanierungen wie die Wärmedämmung von Wänden und Fußböden ein wichtiger Faktor für das ökologische Badezimmer. Da der Feuchtigkeitsgehalt im Bad gehörig schwankt, sollte man bei der nachträglichen Innendämmung unbedingt diffusionsoffene Materialien verwenden. Diese können Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgegeben – und somit das Risiko der Schimmelbildung minimieren. Alte Fenster am besten durch energieeffiziente Dreifachverglasungen ersetzen. Die Investition in eine gute Isolierung hilft schließlich nicht nur, das Klima zu schützen, sie entlastet auch unsere Haushaltskasse.
Ökologische, regionale und recycelbare (Bau-)Materialien
Wer bereits bei Neu- oder Umbaumaßnahmen auf natürliche und nachwachsende Werkstoffe setzt, macht den wichtigsten Schritt Richtung nachhaltiges Bad. Umweltfreundliche Materialien sind beispielsweise Keramik oder Naturstein für Badezimmerfliesen, Putz aus Kalk oder Lehm und Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Im Idealfall wählt man FSC-zertifizierte Produkte, die aus fair beforsteten und heimischen Wäldern gewonnen werden. Denn – genau wie an der Obsttheke – kann man bei der Badausstattung auf Regionalität achten: So lässt sich ein Bad mit lokal gewonnen Rohstoffen, inländischer Produktion und kurzen Lieferketten umweltbewusster gestalten, als wenn diese lange Transportwege im Überseecontainer zurücklegen müssen, um in unserem heimischen Bad zu stranden. Auch recycelbare und klima- bzw. CO2-neutrale Produkte tragen zu mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer bei.
Deswegen ist es wichtig, sich bereits vor dem Kauf zu informieren:
- Wo wird die Badausstattung produziert?
- Welche Materialien werden verarbeitet?
- Woher stammen die Rohstoffe?
- Wie langlebig ist die Badeinrichtung?
- Sind die Produkte recycelbar?
Zugegeben, es ist nicht immer einfach herauszufinden, wie umwelt- und ressourcenschonend der Herstellungsprozess unserer Bad-Produkte ist. Doch der Wunsch der Verbraucher:innen nach einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen ist bei den Herstellern längst angekommen, sodass die meisten Badausstatter Fragen zu ihrer Nachhaltigkeitsstrategie auf ihren Webseiten transparent beantworten.

Langlebige und pflegeleichte Badgestaltung
Nachhaltigkeit bedeutet auch Langlebigkeit – und hier zahlt sich Qualität aus. Hochwertige und robuste Materialien wie Naturstein oder zu 100 Prozent recycelbare Stahl-Emaille können mehrere Leben lang halten. Und eine zeitlose, cleane Badezimmerausstattung trägt dazu bei, dass auch die nächste Generation noch Freude daran hat. Innovativ beschichtete Oberflächen sind besonders hygienisch, leicht sauber zu halten und benötigen kaum noch chemische Reiniger. Pflegeleichte Sanitärprodukte wie ein spülrandloses WC sparen darüber hinaus nicht nur Wasser und Putzmittel, sondern auch Zeit und Nerven.

Wasser und Energie sparen mit intelligenten Sanitärlösungen
Wer ein neues Badezimmer plant oder frisch renoviert, wird feststellen, dass die Badausstatter mit innovativen Sanitärprodukten zahlreiche nachhaltige Lösungen liefern, um die Umweltbelastung im Bad zu senken: Toiletten mit Zwei-Mengen-Spülkästen erlauben die Hälfte an Spülwasser einzusparen. Waschtischarmaturen und Duschköpfe verbrauchen dank Luftsprudler weniger Wasser als herkömmliche Brausen, ohne dass der Duschkomfort verloren geht. Elektronische, zeitgesteuerte Armaturen beschränken die Wassertemperatur auf die individuellen Vorlieben der Nutzer:innen. Armaturen mit Sensortechnik schließen den Wasserhahn automatisch, sobald die Hände weggenommen werden und sparen so in Summe erhebliche Mengen an Wasser ein. Moderne Thermostate liefern das Wasser gradgenau in Wunschtemperatur, sodass kein Wasser unnötig laufen muss und Heizenergie gespart wird.
Nachhaltige Badmöbel
Badmöbel nachhaltig herzustellen ist für die Hersteller eine besondere Herausforderung. Feuchtigkeit und Temperaturunterschiede strapazieren die Materialien enorm, was eine besondere Oberflächenbehandlung erfordert. Ist ein Naturprodukt jedoch hochwertig beschichtet oder versiegelt, sind Möbel aus verantwortungsvoll beschafftem Holz die beste Wahl für ökologische Badezimmerschränke. Außerdem sind Badmöbel, Wäschekörbe und Aufbewahrungsbehälter aus schnell nachwachsenden Gräsern wie Bambus oder Seegras besonders feuchtigkeitsresistent und langlebig. Alternativ können wir auch bei der Wahl der Badmöbel auf klimaneutrale Hersteller und recycelbare Produkte achten.
Zweitgeliebt: Alt & neu kombinieren
Die mit Abstand nachhaltigste Badezimmer-Einrichtung ist die aus zweiter Hand. Retro-Designs liegen dazu noch voll im Trend. Warum also nicht gut erhaltenen Sanitärprodukten, Badmöbeln oder Baumaterialien ein zweites Leben schenken? Besonders beliebt sind beispielsweise recycelte Vintage-Fliesen, die mit neuen Designs kombiniert werden. Die Abfallvermeidung schont die Umwelt und den Geldbeutel. Und um einzigartige Schätze zu finden, muss man längst nicht mehr stundenlang auf Flohmärkten stöbern. Viele Online-Portale bieten Secondhand-Lampen, Vintage-Spiegel und gebrauchte Designer-Möbel zu erschwinglichen Preisen. Wer gerne umgestaltet, kann seinem Bad ohne schlechtes Gewissen mit gebrauchten Accessoires ein umweltfreundliches und einzigartiges Update verleihen. Der Kreativität sind auch im Badezimmer keine Grenzen gesetzt.

Weniger Plastik im Bad
Der letzte entscheidende Nachhaltigkeitstipp fürs Bad: Die eigenen Hygiene- und Pflegeroutinen überdenken. Zum Beispiel lassen sich bei Verpackungen große Mengen an Plastikmüll vermeiden, indem man Duschgels, Flüssigseifen und Shampoos durch feste Waschstücke ersetzt. Für die meisten Kosmetikprodukte gibt es heute umweltfreundliche Alternativen, die effektiv und ästhetisch zugleich sind. Auch das Putzen des Badezimmers lässt sich nachhaltig gestalten, indem man auf Einweghandschuhe verzichtet und auf ökologische oder selbstgemachte Hausmittel z.B. aus Essig oder Zitronensäure umsteigt. Auch Konzentrate zum Reinigen sind immer mehr im Kommen.

Ich hoffe, dass ich Euch mit meinen Tipps für ein Nachhaltiges Badezimmer einige Ideen vermitteln konnte. Wenn ihr noch einige Tipps für mich habt, die ich hier gerne ergänzen würde. Dann schreibt mir einfach per Mail: hey@badista.de
JILL VON BADISTA
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